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Invalidenversicherung

Invalidenversicherung

Berufliche Umstellung im Alter: Verwertbarkeit der Restarbeitsfähigkeit bei der IV

Kommentierung
Invalidenversicherung
Im Fall 8C_613/2017 vom 23. Januar 2018 beurteilte das Bundesgericht, inwiefern eine krankheitsbedingte berufliche Umstellung im Hinblick auf die Erzielung eines Invalideneinkommens altersbedingt noch zumutbar im Sinne der Invalidenversicherung ist. Der Kommentar setzt sich mit diesem Entscheid kritisch auseinander. Der Autor plädiert dafür, die Grenze "Alter 60" des ELG auf den IV-Bereich zu übertragen.
Christian Haag
iusNet AR-SVR 08.02.2018

Eingliederungsmassnahmen für Kinder von Grenzgängern? (9C_773/2016, zur Publikation bestimmt)

Rechtsprechung
Invalidenversicherung
Internationales Sozialversicherungsrecht
Hat ein in Frankreich lebendes Kind eines französischen Grenzgängers Anspruch auf eine erstmalige berufliche Ausbildung in der Schweiz (Art. 16 IVG)? Nein. Weder das interne Recht noch die VO 883/2004 sehen einen solchen Anspruch vor. Auch das Diskriminierungsverbot (Art. 4 VO 883/2004) erfordert keine abweichende Beurteilung. Der Anspruch von nicht versicherten Personen unter 20 Jahren auf eine erstmalige berufliche Ausbildung zulasten der IV ist auf (Ausnahme-)Situationen einzuschränken, in denen diese Personen keinen Zugang zum Schweizer Sozialversicherungssystem oder zum Sozialversicherungssystem eines Mitgliedstaates haben.
iusNet AR-SVR 06.02.2018

Spezifische Methode und Di Trizio-Rechtsprechung (8C_429/2017, zur Publikation bestimmt)

Rechtsprechung
Invalidenversicherung
Die Di Trizio-Rechtsprechung betrifft allein die wegen eines Statuswechsels zu Teilerwerbstätigkeit (mit Aufgabenbereich) anwendbare gemischte Methode der Invaliditätsbemessung. Ein familiär bedingter Statuswechsel zu "nichterwerbstätig" und die damit anwendbare spezifische Methode (Betätigungsvergleich) fallen nicht darunter.
iusNet AR-SVR 31.01.2018

Indikatorenkatalog und fachmedizinische Leitlinien (8C_260/2017)

Rechtsprechung
Invalidenversicherung
Das Bundesgericht äussert sich zum Verhältnis zwischen Indikatorenkatalog (BGE 141 V 281) und fachmedizinischen Begutachtungsleitlinien: Die neuen Leitlinien der Schweizerischen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (SGPP) können die Indikatoren für eine strukturierte Beurteilung des Beweisthemas nicht überholen.
iusNet AR-SVR 31.12.2017

Abkehr von der Depressionspraxis

Kommentierung
Invalidenversicherung
Mit seinem Urteil vom 30. November 2017 kehrt das Bundesgericht von seiner Praxis ab, bei Versicherten mit leicht- bis mittelgradigen Depressionen zusätzlich zu den Leistungsvoraussetzungen für eine IV-Rente zu verlangen, dass eine Therapieresistenz vorliegt. Diese Änderung der Rechtsprechung ist zu begrüssen, wenn auch einzelne Ausführungen der Urteilsbegründung Anlass zu kritischen Einwänden geben.
Sabine Steiger-Sackmann
iusNet AR-SVR 31.12.2017

Cluster-Kopfschmerz und Indikatorenkatalog (8C_350/2017)

Rechtsprechung
Invalidenversicherung
Bei Cluster-Kopfschmerz – ein organisch bedingtes, grundsätzlich objektivierbares Leiden – ist keine Indikatorenprüfung nach BGE 141 V 281 durchzuführen. Eine Ausdehnung der Indikatorenprüfung auf sämtliche Leiden wird verworfen. Weiter äussert sich das Bundesgericht zu den beweismässigen Anforderungen, die erfüllt sein müssen, damit bei Cluster-Kopfschmerz ein Rentenanspruch bejaht werden kann.
iusNet AR-SVR 31.12.2017

Verwertbarkeit der Restarbeitsfähigkeit bei rückwirkender Rentenaufhebung (9C_535/2017, zur Publikation bestimmt)

Rechtsprechung
Invalidenversicherung
Mit dem vorliegenden zur Publikation bestimmten Entscheid präzisiert das Bundesgericht seine Rechtsprechung zum Zeitpunkt, in welchem die Verwertbarkeit der Restarbeitsfähigkeit beurteilt wird. Konkret geht es um Konstellationen einer rückwirkenden Rentenaufhebung infolge Meldepflichtverletzung: Hier wird Verwertbarkeit der Restarbeitsfähigkeit zu jenem Zeitpunkt beurteilt, in dem nach Art. 88bis Abs. 2 lit. b IVV die Herabsetzung resp. Aufhebung der Rente in Betracht fällt.
iusNet AR-SVR 31.12.2017

Negative Invalidität (9C_597/2017)

Rechtsprechung
Invalidenversicherung
Für die Bemessung des Valideneinkommens ist massgebend, was die versicherte Person im Gesundheitsfall konkret verdienen würde, und nicht, was sie bestenfalls verdienen könnte. Nicht ausgeschlossen ist, dass das Invalideneinkommen im konkreten Fall höher liegt als das Valideneinkommen (negativer Invaliditätsgrad).
iusNet AR-SVR 20.12.2017

Parlamentarische Initiative: Gesetzliche Grundlage für die Überwachung von Versicherten (16.479)

Gesetzgebung
Invalidenversicherung
Die IV und andere Versicherungsträger sollen in Zukunft Instrumente und Werkzeuge zur Observation von Leistungsbezügern erhalten, die den Anforderungen des EGMR entsprechen und für deren Einsatz durch Abänderung des ATSG eine gesetzliche Grundlage geschaffen werden soll. Der Ständerat hat die von der Kommission für Soziale Sicherheit und Gesundheit (SGK-SR) erarbeitete Vorlage in leicht abgeänderter Form mit 32 zu 8 Stimmen bei einer Enthaltung am 14. Dezember 2017 angenommen.
iusNet AR-SVR 14.12.2017

Depressionspraxis aufgegeben (8C_841/2016, zur Publikation bestimmt)

Rechtsprechung
Invalidenversicherung
Das Bundesgericht gibt seine Rechtsprechung auf, wonach depressive Störungen leicht- bis mittelgradiger Natur einzig dann als invalidisierende Krankheiten in Betracht fallen, wenn sie erwiesenermassen therapieresistent sind (sog. Depressionspraxis).
iusNet AR-SVR 14.12.2017

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