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Keine Diskriminierung bei Bonuskürzung einer Mutter

Keine Diskriminierung bei Bonuskürzung einer Mutter

Kommentierung
Privates Individualarbeitsrecht

Ausgangslage

Mit Arbeitsvertrag vom 20. April 2017 stellte die Arbeitgeberin (Beschwerdegegnerin) die Arbeitnehmerin A (Beschwerdeführerin) per 1. Mai 2017 als "Manager Government Affairs and Compliance" mit einem Pensum von 100 % an. Vereinbart wurde ein monatlicher Lohn und ein leistungsabhängiger Bonus von bis zu 20% des Bruttojahreslohns. 

Am 14. März 2018 unterzeichneten die Parteien eine erste Vertragsanpassung ("Addendum no. 1") mit Lohnerhöhung per 1. März 2018. Am 11. Juli 2018 einigten sich die Parteien auf eine weitere Vertragsanpassung ("Addendum no. 3"), worin sie eine einmalige, im Juli 2018 zu leistende Bonuszahlung ("off bonus payment"), die Lohnfortzahlung zu 100% während des Mutterschaftsurlaubs von 16 Wochen, eine Lohnerhöhung per 1. Januar 2019 und eine Anpassung der bestehenden Bonusklausel auf 25% des Jahreslohns vereinbarten. Beide Vertragsanpassungen ("Addendum no. 1" und "Addendum no. 3") wurden zum integrierenden Vertragsbestandteil des Arbeitsvertrags erklärt.

Aufgrund von Mutterschaftsurlaub, Ferien und Krankheit erschien die Beschwerdeführerin vom 12. Juli 2018 bis 7. Januar 2019 nicht zur Arbeit.

Für ihre Bemühungen im Zusammenhang mit der Einführung eines Grenzwerts für den Cadmiumgehalt in Phosphatdüngern in der Europäischen Union erhielt die Arbeitnehmerin einen Sonderbonus (sog. Cadmium-Bonus) von 6 Monatslöhnen, welcher im Januar und Mai 2019 ausbezahlt wurde.

Am 9. Mai 2019 kündigte die Beschwerdeführerin das Arbeitsverhältnis per Ende Juli 2019.

Prozessgeschichte

Mit Eingabe vom 17. September 2021 reichte die Beschwerdeführerin Klage gegen die Arbeitgeberin beim Kantonsgericht Zug ein. Zusammengefasst forderte die Arbeitnehmerin von der Arbeitgeberin einen Restbetrag von CHF 97'000.00 an Bonus für den Zeitraum ihres Mutterschaftsurlaubs (Zeitraum 2018/2019) sowie einen Betrag von CHF 14'787.00 als nicht ausbezahlte rückwirkende Lohnerhöhung. Das Kantonsgericht wies die...

iusNet AR-SVR 27.01.2025

 

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