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Ferienlohn

Entschädigung für sexuelle Belästigung bestätigt

Rechtsprechung
Privates Individualarbeitsrecht
Die Beschwerdeführerin hatte auf Entschädigung wegen sexueller Belästigung und wegen missbräuchlicher Rachekündigung und auf Ausbezahlung des Ferienlohns geklagt. Für die sexuelle Belästigung gab es einen, für die missbräuchliche Kündigung drei Monatslöhne Entschädigung und der Ferienlohn musste ausbezahlt werden, weil sie während ihrer Arbeitsunfähigkeit keine Ferien beziehen konnte.
iusNet AR-SVR 10.05.2023

Präzisierung der Rechtsprechung zum Ferienlohn: Keine Abgeltung des Ferienanteils im laufenden Lohn bei Vollzeitbeschäftigung

Kommentierung
Privates Individualarbeitsrecht

Ein Kommentar zu BGer-Urteil 4A_357/2022 vom 30. Januar 2023 (zur Publikation vorgesehen)

Erneut präzisiert das Bundesgericht seine Rechtsprechung zur Abgeltung des Ferienanteils im laufenden Lohn. Entgegen der bisherigen Rechtsprechung sei dies bei einer Vollzeitbeschäftigung nicht zulässig. Rechtsanwalt Andreas Becker ordnet das jüngste Urteil des Bundesgerichts in die bisherige Rechtsprechung ein und ruft die strengen Voraussetzungen des Bundesgerichts zur Ferienabgeltung in Erinnerung. Lösungsvorschläge aus der Praxis sollen Arbeitgebenden dienen ein potentielles Doppelzahlungsrisiko, welches auch vorhanden ist, wenn die Ferien effektiv bezogen wurden, zu vermeiden.
Andreas Becker
iusNet AR-SVR 04.04.2023

Ferienanteil im laufenden Lohn bei Vollzeitanstellung (Präzisierung der Rechtsprechung)

Rechtsprechung
Privates Individualarbeitsrecht
Bei einer Vollzeitbeschäftigung bei derselben Arbeitgeberin ist eine ausnahmsweise Abgeltung des Ferienlohnanspruchs aufgrund monatlicher Schwankungen des geschuldeten Lohnes ausgeschlossen. Die in der Rechtsprechung angeführten praktischen Schwierigkeiten infolge unregelmässiger Arbeitszeiten entfallen bei Vollzeitbeschäftigung als Rechtfertigung, weil mit Blick auf die heute zur Verfügung stehenden Softwareangebote und Zeiterfassungssysteme die Berechnung des Ferienlohns als zumutbar erscheint.
iusNet AR-SVR 02.03.2023

Analysemethode zur Ermittlung einer unregelmässigen Beschäftigung im Einzelfall

Rechtsprechung
Privates Individualarbeitsrecht
Die von der Arbeitgeberin ins Recht gelegte Analysemethode zur Ermittlung der Unregelmässigkeit der Beschäftigung überzeugte weder das erstinstanzliche Zivilgericht noch das Kantonsgericht Basel-Landschaft. Weil sie trotz Zweifeln vier Monate zuwartete, um den Beweiswert eines Arztzeugnisses infrage zu stellen, musste die Arbeitgeberin auch die Lohnfortzahlung leisten.
iusNet AR-SVR 03.10.2022

Missbräuchliche Kündigung und Ferienentschädigung

Rechtsprechung
Privates Individualarbeitsrecht
Einer in Kettenarbeitsverträgen angestellten Französischlehrerin wurde missbräuchlich gekündigt und die Voraussetzungen für den Einbezug des Ferienslohns waren nicht erfüllt, weshalb dieser nachbezahlt werden musste.
iusNet AR-SVR 08.03.2022

Vollzeitstellen sind nicht zwingend regelmässige Beschäftigungen

Rechtsprechung
Privates Individualarbeitsrecht
Das Bundesgericht hiess die Beschwerde gut und erachtete es als bundesrechtswidrig, dass die Vorinstanz bei einem Vollzeitpensum davon ausging, dass die Anstellung zwingend als regelmässig anzusehen ist.
iusNet AR-SVR 23.09.2020

Der Ferienlohn darf auch bei Lohn auf Provisionsbasis nicht schlechter ausfallen, als wenn gearbeitet worden wäre

Rechtsprechung
Privates Individualarbeitsrecht
Das Bundesgericht hatte zu beurteilen, ob der Ferienlohn bei Lohn auf Provisionsbasis korrekt berechnet worden war. Es kam zum Schluss, dass die pauschalisierte Berechnung des Ferienlohns bei Lohn auf Provisionsbasis rechtens war, die auf die durchschnittlich erzielten Einkünfte einer geeigneten Zeitperiode abstellte.
iusNet AR-SVR 09.06.2020