Strittig war im vorliegenden, zur Publikation vorgesehenen Entscheid die Kostenübernahme für Operationen zum Penisaufbau (Phalloplastik), die ein Transmann in Deutschland durchführen liess. Kontrovers blieb bis vor Bundesgericht, ob ein in der Schweiz durchgeführter Eingriff wegen zu geringer Operationsfrequenzen an den einheimischen Kliniken für den betroffenen Patienten im Vergleich zur auswärtigen Behandlungsalternative ein unzumutbares Risiko darstellt (E. 4). Die Fallzahlen für den genannten Eingriff bewegen sich in der Schweiz auf extrem tiefen Niveau von durchschnittlich 5.5 Fällen pro Jahr (2009 bis 2016), mutmasslich aufgeteilt auf verschiedene Kliniken (E. 6.2). Das Bundesgericht formulierte die Streitfrage konkret wie folgt: "Birgt das entsprechende innerstaatliche Therapieangebot im Vergleich zur selben auswärtigen Behandlung wegen der hierzulande tiefen Operationsfrequenz derart höhere Komplikationsrisiken, dass mit Blick auf den angestrebten Heilungserfolg in der Schweiz nicht mehr von einer medizinisch verantwortbaren und zumutbaren, d.h. zweckmässigen Behandlung (Art. 32 Abs. 1 KVG) ausgegangen werden kann?" (E. 7.5).

In rechtlicher...