iusNet Arbeitsrecht und Sozialversicherungsrecht

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iusNet AR-SVR 1/2024

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Die Anstellungsverhältnisse von Schulleitenden und Lehrpersonen der Volksschule werfen verschiedene Fragen auf. RAin Vania Dobreva gibt in ihrem Fachbeitrag Einblicke und Auskunft über die Rechtsgrundlagen, die Zuständigkeiten, die Anstellungsvoraussetzungen, die Beendigung des Arbeitsverhältnisses, die Probezeit und das Arbeitspensum von Lehrpersonen im Kanton Zürich.

Zur Ermittlung des IV-Grads wird das vor der Invalidität erzielte Einkommen mit demjenigen verglichen, das mit der Invalidität noch erzielbar ist. Regelmässig stützt sich die IV dabei auf die Tabellenlöhne der Schweizerischen Lohnstrukturerhebung und damit auf Einkommen gesunder Personen, die gesundheitlich beeinträchtigte Personen gar nicht erwirtschaften können.  Am 1. Januar 2024 ist der neue Art. 26bis Abs. 3 IVV in Erfüllung der Motion SGK-N 22.3377 in Kraft getreten. Bei der Bestimmung des Einkommens mit Invalidität nach statistischen Werten wird neu pauschal 10% abgezogen, um diesem Umstand gerecht zu werden. Dies sei zu wenig – wird von verschiedenen Seiten kritisiert. Lic. iur. Alain Blum und RA Christian Jungen ordnen in ihrem Fachbeitrag den Pauschalabzug kritisch ein und gehen der Frage nach, ob der Bundesrat den leidensbedingten Abzug faktisch abschaffen darf und ob das BSV ältere Versicherte sowie Unfallversicherte damit diskriminiert.

Ein entlassener Bank-CEO musste seine bereits ausbezahlte Entschädigung für nicht bezogene Ferien zurückerstatten. Die Entlassung einer Lehrerin, die auf Social Media zweifelhafte Inhalte verbreitete, war rechtens. Ein wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Zürich, der in einen Skandal verwickelt war, wurde zu Recht nicht zum Institutsleiter befördert und hatte auch keinen Entschädigungsanspruch. Die fristlose Kündigung eines Pflegehelfers war rechtens, weil er sich aggressiv verhielt und Drohungen gegen Vorgesetzte und Arbeitskolleginnen und -kollegen aussprach. Zur Publikation vorgesehen ist ein Urteil aus dem Bereich der beruflichen Vorsorge: Das Bundesgericht befasst sich mit der Rückforderung von Invaliditätsleistungen aufgrund eines zu hohen Grenzwertes im Rahmen der Überentschädigungsberechnung.

In der Rubrik Gesetzgebung wurde die Angleichung der Leistungen der Erwerbsausfallentschädigungen (EO) in die Vernehmlassung geschickt. Ebenso wurde das Vernehmlassungsverfahren für verschiedene Änderung des Ausländer- und Integrationsgesetzes (AIG) eröffnet.

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre!

Martina Filippo
Redaktion iusNet Arbeitsrecht und Sozialversicherungsrecht

 

 

Fachbeiträge

IVV-Revision 2024

Sozialversicherungsrecht
IVV-Revision 2024
Eine Neuerung mit Baustellen
Am 23. Oktober 2023 beschloss der Bundesrat in Erfüllung der Motion 22.3377 der Gesundheitskommission des Nationalrates per 1. Januar 2024 eine Anpassung der Invalidenversicherungsverordnung (IVV) vorzunehmen. Auf den ersten Blick scheinen die Neuerungen in der IVV zu einer deutlichen Verbesserung der Situation der Versicherten zu führen. Analysiert man allerdings den klaren Auftrag der Motion 22.3377, dann wird deutlich, dass der darin enthaltene Auftrag vom Bundesrat in der aktuellen Verordnungsrevision bloss unvollständig umgesetzt wurde. Darf der Bundesrat den leidensbedingten Abzug faktisch abschaffen?

Anstellungsverhältnis von Schulleitenden und Lehrpersonen der Volksschule

Arbeitsrecht

Öffentliches Personalrecht

Öffentliches Personalrecht
Anstellungsverhältnis von Schulleitenden und Lehrpersonen der Volksschule
im Kanton Zürich
Der vorliegende Fachbeitrag gibt eine Übersicht über die wesentlichen Gesetzesgrundlagen für Lehrpersonen und Schulleitende im Kanton Zürich. Dabei werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede im für die beiden Personengruppen anwendbaren Recht aufgezeigt.

 

Rechtsprechung

 

Arbeitsrecht

Privates Individualarbeitsrecht

Privates Individualarbeitsrecht
Entschädigung für nicht bezogene Ferien?
4A_496/2022
Der Jahresabschluss einer Bank entsprach nicht den Erwartungen, worauf dem CEO der Bank nahgelegt wurde, von seinem Posten zurückzutreten. Der Hauptaktionär wollte die ordentliche Kündigungsfrist nicht abwarten und sie einigten sich auf einen früheren Rücktritt sowie eine Abgangsentschädigung. In der Vereinbarung fehlte aber eine Regelung bezüglich nicht bezogener Ferien. Trotzdem wurden dem CEO diese ausbezahlt, woraufhin die Bank sich zu einem späteren Zeitpunkt sich bei ihm meldete und eine Rückerstattung verlangte.

 

Arbeitsrecht

Öffentliches Personalrecht

Öffentliches Personalrecht
Keine Narrenfreiheit auf Social Media
8C_233/2023
Der Mathematiklehrerin wurde vorgeworfen, auf diversen Social Media Plattformen unter anderem Drohungen gegen sein Arbeitgeberin ausgesprochen zu haben und rassistische, nationalsozialistische sowie antisemitische Inhalte gepostet zu haben.

 

Arbeitsrecht

Öffentliches Personalrecht

Öffentliches Personalrecht
Staatshaftung im öffentlichen Personalrecht
8C_128/2023
Ein wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Zürich sollte die Nachfolge der Leiterin des Instituts antreten, für das er tätig war. Aufgrund eines Skandals an der UZH sah die Universität aber davon ab.

 

Arbeitsrecht

Öffentliches Personalrecht

Öffentliches Personalrecht
Aggressionen und Drohungen am Arbeitsplatz
8C_429/2023
Einem Pflegehelfer wurde fristlos gekündigt, unter Ansetzung einer Frist zur Stellungnahme.

 

Arbeitsrecht

Allgemeines Sozialversicherungsrecht (ATSG)

Allgemeines Sozialversicherungsrecht (ATSG)
Rückforderung in der beruflichen Vorsorge
9C_449/2022
Ein Postautofahrer meldete sich zum Bezug einer Invalidenrente bei der IV an. Die IV erliess mehrere Vorbescheide, denen sie verschiedene Validen- und Invalideneinkommen zugrunde legte. Seine Pensionskasse moniert, dass sie weder vom Versicherten noch von der IV über die neuen Einkommenswerte informiert worden sei, weshalb sie der Überentschädigungsberechnung einen zu hohen Grenzwert zugrundgelegt hätten. Sie kürzte die Rente und verlangte die zu viel bezogenen Leistungen rückwirkend zurück. Der Postautofahrer wehrte sich gerichtlich gegen die Rückforderung.

 

Gesetzgebung

 

Sozialversicherungsrecht
Bund
Angleichung der Leistungen der Erwerbsausfallentschädigungen (EO)
Eröffnung des Vernehmlassungsverfahrens vom 22.12.2023
Die Erwerbsausfallentschädigungen sollen angeglichen werden, da noch heute gewisse Leistungen nur Dienstleistenden zustehen. Dies betrifft beispielsweise die Betribeszulage für Selbständige.

 

Sozialversicherungsrecht
Bund
Verschiedene Änderung des Ausländer- und Integrationsgesetzes (AIG)
Eröffnung des Vernehmlassungsverfahrens vom 15.12.2023
Das Ausländer- und Integrationsgesetz soll angepasst werden. Dies betrifft insbesondere die Erleichterung der selbständigen Erwerbstätigkeit, die Berücksichtigung des Lebensmittelpunktes bei Aufenthaltsbewilligungen oder Niederlassungsbewilligungen, sowie Zugriffe auf Informationssysteme.