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Valideneinkommen

Entwicklungen im Sozialversicherungsrecht | Le point sur le droit des assurances sociales

Fachbeitrag
Wie in anderen Rechtsgebieten schreitet auch im Sozialversicherungsrecht die Rechtsetzung stetig voran. Dabei zeigen die parlamentarischen Beratungen in wohl vermehrtem Masse, dass Kompromisse weniger gefunden werden als zuvor und dass damit die weitere Entwicklung im Sozialversicherungsrecht eher verlangsamt wird. Im Folgenden wird auf einige zentrale Projekte hingewiesen.
SJZ-RSJ 23/2021 | S. 1120

Mutmassliche Validenkarriere im Rahmen der Invaliditätsschätzung

Rechtsprechung
Unfallversicherung
In diesem in 3er-Besetzung ergangenen Urteil stellte das Bundesgericht fest, dass das Valideneinkommen einer versicherten Person, die mutmasslich Primarlehrperson geworden wäre, gestützt auf die Angaben des Personalamtes des Kantons Zürich und nicht auf Tabellenwerte der LSE festzusetzen ist.
iusNet AR-SVR 26.10.2019

Berücksichtigung von Überstunden bei der Festsetzung des Valideneinkommens

Rechtsprechung
Invalidenversicherung
Im vorliegenden Urteil ging es um die Frage, gestützt auf welches Einkommen das Valideneinkommen festzusetzen sei bei einer versicherten Person, die vor Eintritt des Gesundheitsschadens zwar in einem 80%-Pensum angestellt war, jedoch nach eigenen Angaben Überstunden bis zu einem Vollzeitpensum geleistet hatte. In diesem Zusammenhang warf das Bundesgericht einige wichtige Fragen auf, liess sie aber mangels Entscheidrelevanz offen.
iusNet AR-SVR 24.11.2018

Hypothetische Validenkarriere eines Finanzberaters (8C_838/2017)

Rechtsprechung
Invalidenversicherung
In diesem Urteil befasste sich das Bundesgericht in Bestätigung seiner Praxis mit der Frage, wie mutmassliche Karriereentwicklungen bei der Bemessung des Valideneinkommens – insbesondere in einem Revisionsverfahren – zu berücksichtigen sind. Es erachtete im konkreten Anwendungsfall die geltend gemachte berufliche Weiterentwicklung vom zuletzt erzielten Verdienst von Fr. 30'000.- hin zu einem mutmasslichen Valideneinkommen von 125'000.- als nicht glaubhaft.
iusNet AR-SVR 15.06.2018

Negative Invalidität (9C_597/2017)

Rechtsprechung
Invalidenversicherung
Für die Bemessung des Valideneinkommens ist massgebend, was die versicherte Person im Gesundheitsfall konkret verdienen würde, und nicht, was sie bestenfalls verdienen könnte. Nicht ausgeschlossen ist, dass das Invalideneinkommen im konkreten Fall höher liegt als das Valideneinkommen (negativer Invaliditätsgrad).
iusNet AR-SVR 20.12.2017