Anforderungen an die Herleitung und Diagnose einer posttraumatischen Belastungsstörung
Anforderungen an die Herleitung und Diagnose einer posttraumatischen Belastungsstörung
Anforderungen an die Herleitung und Diagnose einer posttraumatischen Belastungsstörung
Gemäss Rechtsprechung bedarf die Herleitung und Begründung der Diagnose einer PTBS einer besonderen Achtsamkeit. Dies gilt zunächst für das Belastungskriterium, mithin das auslösende Trauma. Dieses ist nicht in erster Linie und allein von der Gutachterperson bzw. vom Arzt selbst zu klären, aber von diesem zwingend zu referieren. Nebst der für die Bejahung einer PTBS bedeutsamen Schwere des Belastungskriteriums erfordere die Latenzzeit zwischen initialer Belastung und Auftreten der Störung eine eingehende Prüfung. Diese beträgt nach ICD-10 wenige Wochen, bis (sechs) Monate. Besondere Begründung braucht es dabei in jenen Fällen, in denen ganz ausnahmsweise aus bestimmten Gründen ein späterer Beginn berücksichtigt werden soll. Bei der Folgenabschätzung einer PTBS auf das Leistungsvermögen bzw. die Arbeitsfähigkeit ist ein «konsistenter Nachweis» mittels «sorgfältiger Plausibilitätsprüfung» im Rahmen eines strukturierten Beweisverfahrens unter Verwendung der Standardindikatoren notwendig.
Im vorliegenden Fall urteilte das Bundesgericht, dass die Vorinstanz diesen Vorgaben nicht genügend Rechnung getragen habe. Sie habe auf die Diagnose eines PTBS abgestellt, ohne dass sich...
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